Wäsche draußen trocknen: Wie zu Großmutters Zeiten
Großmütter schwören darauf, wann immer es das Wetter zulässt, die Wäsche draußen zu trocknen. Aber was passiert eigentlich beim Wäschetrocknen im Winter? Können nasse Wäscheteile wirklich nur trocknen, wenn es warm und sonnig ist? Die Wissenschaft belegt das Gegenteil. Nasse Wäsche trocknen, das geht selbst bei Minusgraden.
Wäsche im Freien trocknen
Die Wäsche flattert leicht im Wind, während sie an der Wäschespinne in deinem Garten hängt: Ein fast schon filmreifes Motiv, fehlt nur noch Sonnenschein und duftende Wiesenblumen. Tatsächlich geht es sehr schnell, Wäsche draußen zu trocknen. Scheint dann noch die Sonne, profitierst du zusätzlich von deren Bleichwirkung der UV-Strahlen und wirst beim Trocknen deiner Wäsche unschöne Flecken z. B. auf deinem T-Shirt los. Selbst wenn du in einer Mietwohnung lebst, ist es möglich, Wäsche draußen zu trocknen. Nutze einfach den Balkon und stelle einen schmalen Wäscheständer zum Trocknen deiner Wäscheteile auf.
Tipp: Nicht überall erlauben Hausgemeinschaften, Wäsche draußen auf dem Balkon zu trocknen. In diesem Fall öffne doch einfach deine Balkontüre und stelle den Wäscheständer direkt in die Türöffnung. So entfalten Luft, Wind und Sonnenstrahlen genauso ihre Wirkung und trocknen deine nassen Wäschestücke auf deinem Wäschetrockner in Rekordgeschwindigkeit.
Bei welchem Wetter Wäsche draußen trocknen?
Du besitzt keinen Wäschetrockner? Dann hänge deine Wäsche draußen zum Trocknen auf. Am besten suchst du dir dazu einen warmen und sonnigen Tag aus. Aber auch im Schatten gelingt es, nasse Wäsche draußen zu trocknen. Die Dauer hierfür musst du allerdings etwas höher ansetzen. An kühlen Frühlingstagen solltest du die Wäsche bereits nach dem Frühstück draußen zum Trocknen aufhängen und sie wieder abnehmen, bevor es abends dunkel und feucht wird. Wäsche über Nacht draußen zu trocknen, funktioniert nämlich nicht. Die höhere Luftfeuchtigkeit behindert nachts den Verdunstungsprozess, den es braucht, um Wäsche draußen trocknen zu lassen.
Tipp: Handtücher und andere Frottee-Texitilien werden in der Sonne schnell hart und rauh. Denke deshalb daran, sie nicht zu lange in der prallen Sonne hängen zu lassen.
Wie lange dauert es, die Wäsche draußen zu trocknen?
Je nach Witterung variieren die Trocknungszeiten von Kleidungsstücken. Vor allem die Luftfeuchtigkeit spielt dabei eine große Rolle. Hier eine Übersicht, bei welchen Bedingungen deine Wäsche wie schnell trocknet:
Äußere Bedingungen |
Zeit zum Trocknen |
Trocken und sonnig bei leichtem Wind |
4-8 Stunden |
Direkte Sonneneinstrahlung und trockene Hitze |
Ca. 2 Stunden |
Bedeckt und windstill |
Bis hin zu 3 Tagen |
Bei Minusgraden unter 0 °C |
Ca. 24 Stunden |
Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit, wie sie oft im Herbst vorkommt oder bei Nebel, solltest du deine Wäsche lieber in deinen Wohnräumen trocknen, da sie draußen wahrscheinlich gar nicht trocknet. Auch Temperaturen bis 10 °C sind nicht optimal. Warte also lieber auf Minusgrade, um deine Wäsche draußen zu trocknen. Achte nur darauf, dass deine Kleidung wirklich vollständig getrocknet ist, bevor du sie abnimmst, sonst könnte sie noch gefroren sein.
Zusätzlich zu den Wetterbedingungen spielt aber auch die Kleidung eine Rolle, die du draußen trocknen möchtest. Eine Jeans braucht z.B. immer etwas länger zum Trocknen als eine leichte Bluse.
Wäsche draußen trocknen: Das sagt die Physik
In den Sommermonaten gelingt es ganz leicht, Wäsche draußen zu trocknen. Aber was passiert eigentlich beim Wäschetrocknen im Winter? Können nasse Wäscheteile wirklich nur trocknen, wenn es warm und sonnig ist? Die Wissenschaft belegt das Gegenteil. Nasse Wäsche trocknen, das geht selbst bei Minusgraden.
Hängst du im Sommer deine Wäsche z. B. bei plus 20 Grad Celsius nach draußen, so verdunsten die Wassertröpfchen in den Fasern der Kleidungsstücke sukzessive. Für diesen physikalischen Prozess wird Energie benötigt. Diese wird der Umgebungsluft rund um die Wäschespinne entzogen, dort kühlt es ab. Man spricht hier von Verdunstungskälte. Durch hohe Temperaturen und Windenergie wird der Verdunstungsvorgang beschleunigt. Die Wäsche trocknet noch schneller.
Tipp: So lange die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist, wird deine Wäsche draußen immer trocknen – egal, ob bei plus 20 Grad oder minus 20 Grad Celsius.
Was passiert bei Nebel oder Frost?
Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Luftfeuchtigkeit draußen sehr hoch ist. Das ist bei Nebel oder Regen der Fall. Hier erklären Experten: Je feuchter die Luft, desto mehr Wasserdampf liegt darin vor und desto weniger Feuchtigkeit kann sie aus der nassen Wäsche aufnehmen. Infolgedessen bleibt die Wäsche nass, egal wie lange sie an der Leine oder an Wäschespinnen bleibt.
Auch wenn es draußen krachend kalt ist, kannst du deine Wäsche nach draußen zum Trocknen hängen. Sie trocknet auch im Winter bei Minustemperaturen. Der Grund liegt in der sogenannten Thermodynamik oder Sublimation genannt. Damit ist der Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Zustand gemeint. Mit anderen Worten: Die Wassertröpfchen deiner nassen Wäsche gefrieren und verabschieden sich danach direkt in die Luft. Es bleibt keine Feuchtigkeit in den gewaschenen Kleidungsstücken zurück. Sie wird sich nur kalt anfühlen.
Tipp: Im Winter trocknet deine Wäsche draußen schneller als in der Wohnung. Denn in den Räumen herrscht eine höhere Feuchtigkeit in der Luft und es braucht deutlich länger, bis diese die Anteile des Wassers der nassen Wäsche aufgenommen hat.
Wäsche draußen trocknen bei Pollenallergie?
Als Allergiker solltest du außerdem darauf achten, welche Pollen gerade fliegen, denn diese können an deiner Wäsche hängenbleiben, wenn du diese draußen zum Trocknen aufhängst. Auch Sporen von Schimmelpilzen können sich an die Kleidung heften. Wenn du also empfindlich reagierst, trockne deine Wäsche zu diesen Zeiten lieber in einem gut belüfteten Raum in deiner Wohnung, um auch dort Schimmel zu vermeiden.
Tipps und Tricks beim Wäsche trocknen?
Auch das Aufhängen der Wäsche beeinflusst das Trocknen. Deshalb solltest du folgende Tipps beherzigen:
- Ziehe deine Wäscheteile gleich nach dem Waschen in Form, so trocknen sie leichter und bleiben schön glatt.
- Nutze Klammern, wie die Wäscheklammern im 25er Set, so vermeidest du Doppellagen beim Stoff.
- Kleider, Hemden und Shirts kannst du auf Kleiderbügeln trocknen, wie die aus dem Zubehör-Set Pegasus Kleinteilehalter und Kleiderbügel.
- Socken und Unterwäsche trocknen schneller, wenn du sie nicht zwischen Sweatshirts und Jeans hängst.
- Je besser du deine Wäsche in der Maschine schleuderst, desto schneller trocknet sie im Nachgang.
- Hänge deine Wäschestücke möglichst gerade auf und streiche sie glatt. So vermeidest du Falten, in denen sich die Nässe staut.
- Bettwäsche hängst du mit der Öffnung Richtung Wind. So bläst sich der Bezug auf und trocknet schneller.
Tipp: Den Abdruck von Wäscheklammern kannst du zwar nicht vermeiden, aber wenn du sie an unauffälligen Stellen platzierst, beispielsweise an den Nähten, fallen sie weniger auf.
Fazit:
Wäsche aufhängen musst du nicht als Arbeit betrachten. Vor allem wenn du sie im Freien trocknest. Wenn du dich dabei entspannst, hörst du die Geräusche der Natur – den Wind und die Vögel. Genieße im Idealfall die Sonnenstrahlen und freue dich am Abend über den guten Duft deiner trockenen Wäsche, wenn du sie zurück ins Haus trägst.