So geht Einkochen und Einmachen richtig

Warum eigentlich Einmachen bzw. Einkochen?

Einkochen bzw. Einmachen hat eine lange Tradition, es wurde bereits im 19. Jahrhundert erfunden um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Die erhitzten Lebensmittel werden dabei in spezielle Einmachgläser gefüllt. Einmachen und Einkochen kann man so ziemlich alles: Obst, Kuchen, Fleisch, Gemüse oder auch Soßen. Durch Einmachen oder Einkochen werden Lebensmittel konserviert und länger haltbar gemacht, damit sie auch zu einem späteren Zeitpunkt verzehrt werden können. Einkochen ist zudem eine tolle Möglichkeit, um im Sommer geerntetes Obst oder Gemüse auch in den Wintermonaten genießen zu können – so kann man sich auch im Winter bei kaltem Wetter durch ein sommerliches Mango-Zucchini-Chutney oder durch Milchreis mit eingekochten Zimt-Zwetschgen sommerliche Gedanken machen.

 

Einkochen und Einmachen bieten sehr viele Vorteile und erleichtern so manches im Haushalt und es ist vielseitiger als man denkt.

 

Die größten Vorteile vom Einmachen und Einkochen auf einen Blick:

  • Eingekochtes Gemüse und Obst hält sich teilweise über Jahre hinweg
  • Beim Sterilisieren durch heißes Einkochen werden krankheitserregende Mikroorganismen abgetötet und durch das Vakuum, welches beim Einkochen entsteht, können keine neuen Keime ins Glas kommen
  • Einkochen ist sehr schonend und Inhaltsstoffe bleiben weitgehend erhalten
  • Geringer Arbeitsaufwand
  • Rezepte nach eigenem Belieben würzen und verfeinern
  • Einmachen und Einkochen bietet sich super an, wenn man keine Zeit zum Selbstkochen hat in der Woche
  • Eingemachtes Essen im Urlaub ohne Zubereitungsaufwand spart Zeit und Geld
  • Für jeden Geschmack und jedes individuelle Bedürfnis – egal ob Low Carb, zuckerfrei, vegetarisch, vegan oder paleo
  • Beim Einmachen und Einkochen hat man alle Zutaten, die man verwendet selbst im Blick und kann somit ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker seine Lebensmittel zubereiten und nach Belieben auch in zuckerarmen und gesünderen Varianten

Bevor es losgeht:

Gründlich reinigen

Bevor es losgeht, solltest du dir alle notwendigen Utensilien und dein Obst und Gemüse oder auch Kuchen oder Brot und die dazugehörigen Zutaten bereitstellen und die Gläser und Deckel sollten sterilisiert sein. Das heißt sie sollten mit kochend heißem Wasser ausgespült sein und auf einem sauberen Küchentuch bereitgestellt werden. Auch die Gummiringe solltest du mit kochendem Wasser reinigen. Damit sich das Eingekochte auch lange hält, ist die Keimfreiheit hier ein sehr wichtiger Punkt, deswegen sollten beim Sterilisieren auch immer hohe Temperaturen von 100 Grad erreicht werden, damit Keime und Bakterien abgetötet werden – damit ist man auf der sicheren Seite.

 

Schritt für Schritt Anleitung

  1. Gemüse und Früchte zubereiten

    Die Zutaten gründlich waschen, klein schneiden, schälen und gegebenenfalls entkernen. Darauf achten, dass eventuelle braune Druckstellen herausgeschnitten werden.
     
  2. Das passende Einkochglas - Gläser vorbereiten

    Am besten eignen sich zum Einmachen oder Einkochen Gläser, bei welchen man direkt erkennen kann, ob ein Vakuum beim Einkochvorgang  oder Einmachvorgang entstanden ist. Dies lässt sich sehr gut mit Gläsern mit Twist-Off-Deckeln erkennen, mit Drahtbügelgläsern oder auch mit Gläsern mit 2-teiligem-Schraubverschluss.

    Es ist wichtig, die richtigen Gläser je nach Anwendung und Einkochgut zu verwenden:

    Einmachen mit Schraubverschluss-Gläsern / Twist-Off-Deckeln:

    Gläser mit Twist-Off-Deckeln lassen sich am besten für das Einmachen verwenden. Die sauberen Gläser mit dem heißen Einmachgut bis kurz unter den Rand zu füllen (circa 2 cm Platz lassen) und sofort mit den Deckeln verschließen. Gläser für ca. 10 Minuten auf den Kopf stellen. Wieder umdrehen und auf einem Geschirrtuch auskühlen lassen. Beim Einfüllen auf einen sauberen Glasrand achten – wenn möglich einen Einfülltrichter verwenden. Nach vollständigem Abkühlen kann das Vakuum überprüft werden. Ein Vakuum hat sich dann gebildet, wenn sich die Deckelmitte leicht nach unten gewölbt hat.

    Gut zu wissen: Während des Abkühlvorgangs kommt es meist zu einem lauten Knacken in den Deckeln – daran erkennt man, ob ein Vakuum entstanden ist. Da die Gläser aufgrund des Vakuums oft schwer zu öffnen sind, eignet sich ein Deckelöffner ideal zum mühelosen Öffnen der Einmachgläser.

    Einkochen mit 2-teiligem Schraubverschluss
    Zum Einkochen lassen sich Gläser mit 2-teiligem-Schraubverschluss oder auch Gläser mit Drahtbügelverschluss verwenden. Die Gläser bis unterhalb des Glasgewindes befüllen – das geht am besten mit einem Einfülltrichter, denn so ist gewährleistet, dass der Rand des Glases sauber bleibt. Danach kann der Deckel auf den sauberen Glasrand gelegt werden, der Schraubdeckel darüber gestülpt und fest zugedreht werden. Nun die Gläser in einen Topf, Schnellkochtopf oder den Backofen stellen und darauf achten, dass die Gläser frei stehen. Bei der Variante 1 mit im Topf: Ein Drittel des Topfes mit Wasser füllen. Nach der Einkochzeit kannst du die Gläser langsam abkühlen lassen, indem du die Gläser aus dem heißen Wasser nimmst und sie zum Abkühlen auf ein Handtuch stellst. Wenn die Gläser vollständig abgekühlt sind, kannst du mithilfe des „Druck-Tests“ prüfen, ob sie dicht verschlossen sind. Die Deckelmitte muss leicht nach unten gewölbt sein und darf auf Fingerdruck nicht nachgeben.

    Einkochen mit Drahtbügelgläser

    Zuerst das Einkochgut in die Gläser geben, dann mit Wasser bis maximal 2 cm unter den Rand auffüllen. Darauf achten, dass das Füllgut nicht mit Gummiring in Berührung kommen darf, damit dieser sauber bleibt und sauber abdichten kann. Beim Einfüllen ebenfalls auf einen sauberen und trockenen Glasrand achten – wenn möglich einen Einfülltrichter verwenden, um die Glasmündung sauber zu halten. Anschließend die Gläser gut verschließen.

    So viel Wasser in den Topf füllen, dass die Gläser etwa zu drei viertel im Wasser stehen – das Einmachgut muss komplett von Wasser umgeben sein. Die Einkochtemperatur des Wasserbads darf bis 100 °C erreichen. Das Einkochen dauert zwischen 10 Minuten und 2 Stunden – je nach Einkochgut. Die Gläser nach dem Einkochen auf einem sauberen Tuch abkühlen lassen. Nach vollständigem Abkühlen (ca. 4 – 8 Stunden) muss das Vakuum überprüft werden. Hierzu den Drahtbügel öffnen. Sitzt der Deckel weiterhin fest auf dem Glas, hat sich ein Vakuum gebildet.

    Einkochen im Backofen

    Für die Variante 2 im Backofen eignen sich nicht alle Arten von Einkochgut gleichermaßen gut, denn wenn die Konsistenz des Einkochgutes zu breiig ist, umso ungünstiger eignet sich die Methode zum Einkochen im Backofen. Die gefüllten Gläser auf ein tiefes Backblech geben und circa 2-3 cm hoch mit Wasser befüllen. Den Ofen auf circa 180 Grad einstellen und warten bis kleine Luftbläschen in den Gläsern aufsteigen. Dies zeigt an, dass das Gemüse oder Obst im Glas kocht. Ab jetzt beginnt die Einkochzeit – Bei eingemachtem Obst, kann der Backofen nun ausgeschaltet werden und die Gläser verbleiben noch circa 30 – 40 Minuten im Backofen. Bei Gemüse schaltet man die Temperatur auf circa 150 Grad für weitere 90 Minuten und dann circa 30 Minuten noch im Backofen belassen, nachdem er ausgeschaltet wurde.

     

    Tipp: Mit einem Einkochautomaten kann man direkt die Temperatur und die Einkochdauer einschalten und Obst und Gemüse werden so ganz einfach fertig.

  3. Überprüfen

    Nachdem die Einkochzeit beendet ist, kann man die Gläser aus dem noch heißen Wasser nehmen – das geht am besten mit einem Glasheber – und dann überprüfen, ob alles richtig eingekocht wurde und die Gläser luftdicht verschlossen sind.

    Dazu werden die Gläser zunächst auf ein Küchenhandtuch gestellt, bis sie komplett erkaltet sind. Dabei entsteht das Vakuum.

    Gut zu wissen: Bei Gläsern mit Twist-Off-Deckel macht sich das Vakuum oft mit einem Knacken bemerkbar und der Deckel wölbt sich etwas nach unten. Bei Drahtbügelgläsern mit Gummiring kann man das Vakuum überprüfen, indem man den Glasrand hochhebt – dabei sollte das Glas fest am Deckel sein. Anschließend kann man den Bügel verschließen.


     

  4. Finale mit Herz

    Zum Schluss kommt die liebevolle Gestaltung der Gläser mit Beschriftungsetiketten, Grußkärtchen, Dekordeckchen und Kordeln. Denn ein liebevoll gestaltetes Selbstgemachtes ist immer ein begehrtes Geschenk für Freunde und Verwandte. Getreu unserem Motto: „Alle lieben Meingemachtes!“ In unserem Ratgeber findest du übrigens praktische Tipps für das perfekte Mitbringsel für deine Liebsten aus Eingemachtem.